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Generatives Design in der Produktgestaltung: Erzeugung und Visualisierung …

„Die Natur ist eine reiche Quelle für Designer. Sie steckt voller Formen und Farben, die seit Beginn der Zivilisation zu visuellen Erfindungen angeregt haben. […] Die Natur als Lehrmeisterin zeigt aber nicht nur funktionale Lösungen, sondern sie verändert darüber hinaus das Bewusstsein und die Wahrnehmung von Schönheit und Bedeutung.“ – Alan Powers, Natur und Design, 2000.

Generatives Design in der Produktgestaltung bedeutet neben der Erzeugung von dreidimensionaler, komplexer Computergrafik am Vorbild natürlicher, repetitiver Strukturen auch deren Visualisierung im Anwendungsbezug. Hierfür konnten der bayerische Fahrradhersteller CUBE sowie das US-amerikanische Softwareunternehmen AUTODESK als Kooperationspartner gewonnen werden.

Unter repetitiven Strukturen werden im Kontext dieser Arbeit sich wiederholende, räumliche Muster verstanden, die sich eines äußerst ökonomischen Konstruktionsprinzips bedienen. Ein Beispiel hierfür wären Bienenwaben.

Die durch die Leitmedien regelmäßig veröffentlichten Neuigkeiten zu unserer mobilen Zukunft, insbesondere über künftige Technologien aus der Automobilbranche, waren dabei ideengebend. Neben automatisiertem und vernetztem Fahren sowie Elektromobilität taucht in diesem Zusammenhang häufig ein weiterer Begriff auf: Leichtbau. Hierbei findet sich auch oft der Bezug zu „bionischem Leichtbau“, bei dem das Material in hochbelasteten Bereichen gezielt verstärkt wird. Dabei kann durch additive Fertigung eine stabile, verästelte Tragstruktur erreicht werden, die Material nur dort einsetzt, wo es tatsächlich gebraucht wird. Somit ergibt sich ein Ausblick auf die Leichtbaufertigung der Zukunft mithilfe der Natur. Eine visuelle Vorstellung von dieser selektiven Dichte wird allerdings nur in den seltensten Fällen vermittelt – zu sehr liegt der Fokus auf den rein technischen Potentialen, wie Materialeinsparung und Festigkeitsaspekten dieser Fertigungstechnik. Gründe hierfür sind neben der Materialeinsparung ebenso die Senkung von Treibstoffverbrauch und Emissionswerten – wichtigen Zielsetzungen für eine zukunftsfähige, mobile Moderne. Dabei dürften derartige Paradigmenwechsel – je nach Ausprägung – das uns bekannte Design und die Formensprache im Mobilitätsbereich und auch der Produktgestaltung komplett verändern. Eine dieser Chancen, die sich durch die Möglichkeiten generativer Gestaltung und generativer Fertigung erschließen, ist, neben den technisch-ökonomischen Gesichtspunkten, also auch die Neudefinition bestehender Strukturen und Designbetrachtungen.

Wie wird also das uns bekannte Design sich verändern, und wie wird diese neuartige Formensprache empfunden werden? Ziel der Arbeit ist es, eine objektive Vorstellung dieser innovativen und zukunftsträchtigen Art der Gestaltung und Produktion mittels fotorealistischer Computergrafik zu vermitteln.

Dies soll durch die Integration komplexer Strukturen in ein Fullsuspension-Mountainbike der Marke CUBE erreicht werden. Bildparameter, wie Lichtführung zur Vermittlung der Form oder gezielte Lichtführung, finden besondere Berücksichtigung. Dadurch werden die Bilder zudem emotional aufgeladen und die Material- und Geometrieeigenschaften herausgearbeitet. Somit ergibt sich eine Ästhetisierung von generativem Design im Anwendungsbezug. Durch die Begegnung mit dem Bildmaterial ist der Betrachter in der Lage, die eingangs gestellte Frage subjektiv zu beantworten. Er bekommt die Möglichkeit, eine persönliche Wertung vorzunehmen.

Besonderer Dank gilt meinen Sponsoren und Unterstützern:

CUBE Bikes www.cube.eu
Autodesk www.autodesk.de
RDT www.real-displacement-textures.com
Saal-Digital www.saal-digital.de
Simpatec www.simpatec.com

Christian Wölfel
Christian Wölfel

1990 Geburt in Marktredwitz • 2006-2008 Staatliche Berufsfachschule für Produktdesign in Selb • 2008-2010 Staatliche Fachschule für Produktdesign in Selb • 2011-2013 Tätigkeit als Entwickler für virtuelle Medien bei der EDAG GmbH & Co. KGaA in Ingolstadt und München • Seit 2013 Studium an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und Selbstständigkeit • 2015-2016 Praktikum bei der CGI Studio GmbH in Berlin • www.ideenkultivierung.de